Aletschgletscherwanderung im August 2006

Über ein Jahr ist es her, seit ich mit meiner Familie dem Aletschgletscher entlang gewandert bin. Wir starteten beim Jungfraujoch, übernachteten in der Konkordiahütte und beendeten diese 2-tägige Wanderung auf der Fiescheralp.

Wir fuhren mit der Jungfraubahn über die kleine Scheidegg und durch die Eigernordwand auf 3471 m.ü.M., begleitet von Unmengen Asiaten. 🙂 Das Wetter war denkbar schlecht, dank Nebel konnte man auf der Aussichtsplattform keine 5m weit sehen. Trotzdem nahmen wir dann unsere Ausrüstung in Empfang und trotteten los. Angebunden an das Seil, gegenseitig gesichert von 10 Leuten, marschierten wir mal schneller, mal langsamer. Ich sollte es hassen lernen.

eine Gletschermühle

Der Aletschgletscher ist der grösste und mit mehr als 20km auch der längste Gletscher in den Alpen. Kämpften wir uns zu Beginn noch durch etwas Schnee, waren wir bald auf dem rutschigen Eis (die Steigeisen haben wir erst später montiert). Unterwegs trafen wir auf kleine und grosse Gletscherbäche, kamen an sogenannten Gletschermühlen (tiefe Löcher) und Strudeln vorbei, bestaunten zerklüftete Eisberge, gingen auf den endlosen Moränen und sahen am Sonntag in tiefer gelegenen Gegenden Murmelis und andere Tiere. Und immer wieder mussten wir neue Wege suchen, weil sich Gletscherspalten aufgetan hatten.

Treppe zur Konkordiahütte

Nach langen Stunden kamen wir am Samstag um 17/18 Uhr bei der Konkordiahütte an. Ein letzter Aufstieg – diesmal mit echten Treppenstufen – und wir hatten es vorläufig geschafft. Wir genossen den Blick über den Konkordiaplatz, wo sich drei Gletscherströme vereinen, nahmen ein feines Abendessen zu uns und gingen bald erschöpft zu Bett.

Am frühen Morgen ging es weiter, jetzt bei bestem Wetter. Mancheiner war noch etwas verärgert über die vielen Schnarchnasen im Massenlager. 🙂 Ich hatte ja bereits genug vom Wandern, doch die Strecke bis zur Fiescheralp lag noch vor uns – da blieb mir nichts anderes übrig, als weiterzugehen. Kaum hatten wir den Gletscher verlassen, realisierten wir die drückende Hitze, über die uns die Gletscherkälte hinweggetäuscht hatte.

Angekommen auf der Fiescheralp, fuhren wir mit der Bergbahn nach Fiesch hinunter und dann mit dem Zug zurück nach Hause.

Ein tolles Erlebnis, doch keine zehn Pferde würden mich ein zweites Mal dazu bringen, mit anderen an der Leine zu gehen.

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