Hawaii #4: Big Island – Die letzten Tage in Hawaii

Big Island – die letzte Station meines Hawaii-Abenteuers! Jetzt ist es bereits mehr als ein Jahr her, aber ich denke immer wieder zufrieden zurück! In der Zwischenzeit habe ich mir auch ein Fotobuch zusammengestellt, und nur schon das Blättern darin macht glücklich!

Im einstündigen Flug von Maui nach Big Island konnte ich bereits einen kleinen Blick auf den schneebedeckten Gipfel des Mauna Kea werfen. Big Island (oder auch: Hawai’i) ist die grösste Insel und auch wieder enorm vielfältig – mit Stränden, Wasserfällen & tropischen Gewächsen, aktiven Vulkanen, grünen Wiesen, Steinwüsten und Schnee. Die Tage in Big Island waren auch wieder vollgepackt mit kleinen Abenteuern, beeindruckenden Aussichten und fast immer schönem Wetter 🙂

Als erstes holte ich am Flughafen Hilo das Mietauto ab, wo ich – wohl noch etwas euphorisiert vom Ford Mustang auf der Insel Kauai 🙂 – dann kurzfristig ein Upgrade auf einen Jeep buchte. Nach einem kurzen Abstecher zum japanischen Garten (Liliuokalani Park) und zur danebenliegenden Coconut Island, wo ich von einem Google Maps Fahrrad (!) fotografiert wurde, ging es raus aus der Stadt.

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Erste Station war der botanische Garten mit über 2000 tropischen Pflanzen aus aller Welt. Echt beeindruckend! Kurz darauf ging weiter zu den Akaka Falls. Dort donnert ein Wasserfall 129 Meter in die Tiefe!

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Ich war etwas in Eile, weil ich am selben Nachmittag unbedingt noch auf den Gipfel vom Mauna Kea wollte, um von dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Auf dem Weg besuchte ich noch kurz die Rainbow Falls im Wailuku River State Park, die sind aber nicht ganz so hoch (24 Meter). Die Schnellstrasse („Saddle Road“) zum Mauna Kea war praktisch leer, führt stetig bergauf und trotz einiger Kurven kann man relativ locker mit 70-80 Meilen/Stunde drüber heizen 🙂 Unterwegs führt dann eine Abzweigung zum Besucherzentrum. Ab dem Besucherzentrum ist die Strasse unbefestigt.

Zuallererst war aber eine Pause angebracht. Ich hatte ein wenig Kopfschmerzen, schliesslich war ich innert kürzester Zeit von gut 0 auf 2800 Meter aufgestiegen. Wie empfohlen blieb ich 30 Minuten bei der Station, um mich zu akklimatisieren. Ich vertrieb mir die Zeit im Shop und mit dem angebotenen Film und den Infotafeln.

Ich war mir nicht sicher, was mich erwarten würde. Ich war noch nie mit einem Allradantrieb gefahren, hatte keine Ahnung, ob sich ein Auto in dieser Höhe anders verhält und hatte wirklich keine Lust, wieder steckenzubleiben. Damit hatte ich ja im Zion National Park schon Erfahrung gemacht, zudem hätte ich im Monument Valley dank dem unebenen Gelände fast den Unterboden geschrottet 🙂

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Die Fahrt verlief dann aber problemlos, und ich erreichte den Gipfel auf gut 4200 Metern. Mit dem Auto, man stelle sich das mal vor! Und die Aussicht war einfach gigantisch! Ich versuche zu beschreiben… Der Himmel war blau, ein Meer aus Wolken lag unter uns, dazu stand der Mond bereits hoch am Himmel, es lag ein bisschen Schnee, man sah hinüber nach Maui, und der ganze Boden schimmerte rostbraun-rot. Ich genoss den Sonnenuntergang – mit vielen anderen Leuten zwar, aber Platz hatte es längst genug.

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Nach diesem magischen Moment fuhr ich im Dunkeln wieder zum Besucherzentrum auf 2800 Metern, wo ich alsbald den Erläuterungen eines Park Rangers über den Sternenhimmel und die Bedeutung der grossen Teleskope auf dem Mauna Kea lauschte. Man konnte auch durch verschiedene (kleine) Teleskope auf einzelne Sterne blicken. Trotzdem war es schon bald Zeit, wieder zurückzufahren und dann in Richtung Osten nach Mountain View zu fahren, wo ich im „Pine Apple Park Volcano“ untergebracht war. Das waren immerhin noch 90 Kilometer. Das Hostel liegt sehr versteckt, hat einen riesigen Garten und offenbar meist wenige Gäste. Im hinteren Garten hat der Besitzer übrigens seinen persönlichen Schrottplatz mit ausgeweideten, rostigen Fahrzeugen und allerlei sonstigem Gerümpel eingerichtet…

Den ganzen nächsten Tag verbrachte ich im Hawaii Volcanoes National Park. Dort holte ich mir im Visitor Center die aktuellsten Informationen und ging erst mal zu Fuss entlang dem „Sulphur Banks Trail“, ein kleiner Spaziergang, wo es entlang des Weges dampft und nach Schwefel riecht. Am Ende stösst man dann auf die „Steam Vents“ – kleine und grosse Öffnungen im Boden, aus denen Wasserdampf hochsteigt. Im Thomas A. Jaggar Musuem in der Nähe habe ich mich kurz über Seismographen informiert und die verschiedensten Vulkangesteine betracht. Es gibt sogar ein Vulkangestein, das täuschend echt nach Haaren aussieht! Steine wie Haare – ja!

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Vom Museum her bin ich den ganzen Weg zurückgefahren und habe die Strasse runter an die Küste gewählt. Die Strasse ist mehrere Meilen lang, und ich fand es wirklich faszinierend, wie sich die Vegetation immer wieder verändert – je nachdem, wie alt die Lava am Boden bereits war.

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Ich fuhr bis ans Ende der Strasse, vorbei an Petroglyphen und dem „Sea Arch“, wo die Lava zwischen 1983 und 2000 die Küstenstrasse „überschwemmt“ hatte. Auch das ist sehr eindrücklich. Hier entstand auch das Bild mit dem in der Lava „versunkenen“ Verkehrsschild. Leider konnte ich nirgends beobachten, wie Lava ins Meer floss – einige Tage zuvor war der Lavastrom plötzlich versiegt, und sollte (wie ich kürzlich erfuhr) erst wieder ein knappes Jahr später einsetzen. Ich unterhielt mich darüber ein wenig mit den Park Rangern. Der eine hatte sogar kürzlich Freunde in der Schweiz besucht 🙂

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Auf dem Rückweg besuchte ich noch kurz die Thurnton Lava Tube („Lava-Röhre“). Dort floss früher tatsächlich Lava hindurch, heute kann man darin problemlos zu Fuss gehen.

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Für den nächsten Morgen hatte ich mir eine Wanderung vorgenommen, und zwar den Kilauea Iki Trail. Allein die Strecke quer durch den Kraterboden betrug 4 Kilometer – dort unten werden einem die Dimensionen erst richtig bewusst!

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Gegen Nachmittag war es Zeit, weiterzufahren. Ich fuhr nach Punaluu im Süden, genauer zum „Black Sands Beach“. Der Strand war denn auch wirklich schwarz, und im Wasser tummelten sich wieder einmal viele Schildkröten. Nur die Sicht unter Wasser war nicht besonders gut, weil sich Süsswasser und Salzwasser vermischten. Nach einem weiteren kurzen Abstecher zum allersüdlichsten Punkt der USA „Ka Lae“ ging es weiter entlang der Kona-Küste. Dort übernachtete ich im „Pine Apple Park Kona“. Insgesamt ist das Angebot an Hostels in ganz Hawaii recht bescheiden (mal abgesehen von Honolulu), und man muss nehmen, was es gibt.

Am Abend traf man sich zum Kochen in der Küche, und ich vereinbarte mit einem Kanadier, dass wir am nächsten Tag zusammen schnorcheln gehen würden. So schnallten wir am anderen Morgen ein Kajak auf meinen Jeep und fuhren ans Meer, wo wir dann quer über die Kealakekua Bay paddelten. Wir schnorchelten einige Stunden beim Captain Cook Monument und genossen die Unterwasserwelt.

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Am späteren Nachmittag stattete ich der Mountain Thunder Farm noch einen kurzen Besuch ab. Ich konnte an einer Führung teilnehmen, wo gezeigt wurde, wie Kaffee(bohnen) verarbeitet und geröstet werden. Im Shop habe ich mir leckere schokoladenüberzogene Kaffeebohnen und Macadamianüsse gekauft. 🙂

Weil ausserdem eine Macadamianuss-Plantage so nahe lag , habe ich diese am nächsten Tag auch noch besucht und mich dort mit Schokolade mit Kokosnussraspeln eingedeckt… Auch lecker. Macadamiabäume stammen ursprünglich aus Australien, heute ist aber Hawaii der grösse Macadamianussproduzent. Das eigentliche Ziel an dem Tag war aber der „Pu’uhonua o Honaunau Park“. Der Park liegt direkt am Meer und man erfährt mehr über die Ureinwohner von Hawaii. Zudem gabs auch wieder Schildkröten zu sehen, und unweit vom Park kann man schnorcheln gehen. Für einmal habe ich mir an dem Abend ein richtiges Essen im Restaurant gegönnt.

Der letzte Tag in Hawaii war dann nochmal geprägt von einer langen Autofahrt – 250 Kilometer, die mir aber nichts ausmachten. Ich wollte mir keine Highlights entgehen lassen und fuhr kurz nach Kona durch eine regelrechte „Lavasteinwüste“ entlang der Küste, bis es im Norden der Insel dann sehr grün wurde. In den grünen Wiesen fanden sich aber doch ab und zu Kakteen! Ich machte Stopps beim Pololu Valley Lookout und beim Waipio Valley Lookout, bevor es dann (bereits wieder im Dunklen) zurück nach Hilo ging.

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Am nächsten Tag flog ich via Honolulu zurück nach Los Angeles. Damit war ich am Ende einer wahnsinnig spannenden und intensiven Reise angelangt! Rückblickend muss ich sagen, dass ich mit den 3 Wochen in Hawaii auf 4 verschiedenen Inseln echt ein sportliches Tempo vorgelegt hatte. Das ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber ich würde es wieder so machen!

Wie dem auch sei … für mich war‘s wieder ein einmaliges Erlebnis! Zwei Tage später sollte ich mich schon in Mexiko wiederfinden!

 

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