Spanien #1: Malaga – Cordoba – Sevilla – Cadiz – Malaga

Da stand ich nun also am Flughafen von Malaga. Hinter mir lag ein toller Leiterkurs auf der Alp, vor mir sieben freie Tage. Zeit für grosses Pläne schmieden hatte ich nicht gehabt, und so stand eigentlich nur fest, dass ich noch am selben Tag nach Cordoba musste. Dort hatte ich eine Nacht im Hostel gebucht. Zuerst wollte ich aber noch meinen Koffer loswerden, und musste dazu in die Schule ans andere Ende der Stadt; eigentlich wusste ich ja auch nicht so genau wo. So war ich dann erleichtert, als es klappte und ich schliesslich im 300 km/h schnellen AVE nach Cordoba sass.

Cordoba (Montag – Mittwoch)

Das The Terrace Backpackers Hostel sollte die beste Unterkunft der ganzen Woche bleiben. Die Räume waren zwar eng, die Küche aber gut ausgestattet und die Terrasse wunderbar. Dort lernte ich auch André kennen, einen aussergewöhnlichen Franko-Kanadier, der die über 800 km von Santiago de Compostela im Norden Spaniens nach Cordoba zu Fuss zurückgelegt hatte. Mit ihm und einigen anderen verbrachte ich zwei gute Abende.

Must See:

  • Mezquita (gratis bis 10 Uhr), eine ehemalige Moschee, heute Kathedrale
  • Alcazar de los Reyos Cristianos, Festung mit botanischem Garten
  • Puente Romano, mit Aussicht auf die Stadt

Sevilla (Mittwoch – Freitag)

Die ersten Stunden in Sevilla standen unter keinem guten Stern. Zuerst stand ich in einen frischen Haufen Hundescheisse und kurz darauf gab die Kamerabatterie ihren Geist auf, als ich gerade im teuer bezahlten Giralda-Turm war. Wie hatte ich auch nur das Ladegerät in der Schule vergessen können! Tammi Siech Reto! Da fiel meine Stimmung dann also ins Bodenlose. Doch etwas später hatte ich im fnac ein Ersatzladegerät besorgt und alles kam wieder ins Lot.

Die erste Nacht verbrachte ich im Samay Hostel. Ich fand es zu steril, zu anonym. Die Küche war gross, aber ein einziges Chaos. Für die zweite Nacht musste ich wechseln, und ich fand mich im Nuevo Suizo wieder, nahe der Calle Sierpes. Das war lustig: Ich kam zeitgleich mit zwei Holländern an, die in Barcelona leben. Ich hatte ein Bett im Massenlager gebucht, und so staunte ich nicht schlecht, als die Frau vom Hostel im Massenlager eine weitere Türe öffnete. Ich dachte schon, es sei die Besenkammer. Falsch gedacht, es war mein Einzelzimmer 😀 Die armen Holländer hatten für den doppelten Preis etwas Schlechteres gebucht…

Die beiden Hostels waren mir übrigens von Zimmergenossen in Cordoba empfohlen worden. Die hatten mir auch erzählt, dass in Sevilla gerade Ferias sei ( = Grund für überrissene Preise und ausgebuchte Hostels). Ferias, das wollte ich mir ansehen, wenn auch leider alleine – eine Amerikanerin hatte mir wieder abgesagt. Nun, Ferias de Avril, das sind wahrscheinlich hunderte grosse Zelte, in denen gegessen, getrunken und getanzt wird, und ein riesiger Lunapark. Dazu gehören den ganzen Tag Pferde, Kutschen und Frauen in farbenfrohen Kleidern =) Aber alleine und als Ausländer fühlte ich mich dann doch fehl am Platz.

Must See:

  • Kathedrale und la Giralda
  • Alcazar
  • Torre del Oro

Cadiz (Freitag – Sonntag)

Für Cadiz hatte ich via Internet kein freies Hostel gefunden (1. Mai, wie ich später realisierte), aber mich trotzdem mal auf gut Glück dorthin aufgemacht. „Wird schon klappen!“ Nach fünf vergeblichen Versuchen machte ich mir langsam Sorgen. Zufällig entdeckte ich dann in einer Seitenstrasse etwas… Nach einiger Diskussion mit dem Mann, der kein Wort Englisch sprach, willigte ich ein, ganz egal wo ich schlafen würde, Hauptsache ich hatte einen Platz für meine sieben Sachen. Für läppische 20 Euro kriegte ich in dem baufälligen Haus ein Einzelzimmer, inkl. 1 Dusche pro Tag.

Daraufhin wollte ich Ersatz für mein im Samay Hostel vergessenes Duschgel besorgen. Schlussendlich wurde daraus eine ausgiebige Tour entlang der Küste, in der superschönen Abendsonne. Später am Abend besuchte ich beim Plaza San Antonio ein Konzert. Die Musik kam mir allerdings ein wenig spanisch vor =)

Am nächsten Morgen fegte ein solcher Wind durch die Strassen, dass sogar das Wasser in den Brunnen Wellen schlug. Dummerweise hatte ich die Sonnenbrille im Zimmer gelassen, und so hatte ich bald die Augen voller Sand. Ein Erfolgserlebnis hatte ich im Torre Tavira, als eine Frau auf Spanisch das Prinzip einer Camara Obscura erklärte und ich gut folgen konnte. Ich hatte noch gefragt, ob sie auch Englisch spreche, aber das war gar nicht mehr nötig. Ich verstehe Spanisch, auch wenn ich selbst kaum 2 Wörter aneinanderreihen kann 🙂

Must See:

  • Torre Tavira
  • Castillo de Santa Catalina
  • Strände: Playa Caleta, Playa de la Victoria

Die erste Woche neigt sich dem Ende zu. Es war eine intensive Woche mit tausend neuen Eindrücken. Ich bin glücklich & zufrieden, dass alles so ziemlich reibungslos geklappt hat. Einerseits bedaure ich, dass es jetzt vorbei ist, andererseits bin ich froh, dass ich nicht mehr alles selbst organisieren muss. – Es war anstrengend.

 

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