Rettungsschwimmerkurs (2006/2007)

Ein Bericht von meiner alten Website.


Ich war nie ein begeisterter Schwimmer gewesen, hatte den Schwimmunterricht an der Bezirksschule stets als eine Plage empfunden. Und doch bin ich jetzt ausgebildeter Rettungsschwimmer und gehe seit kurzem sogar regelmässig schwimmen. Freiwillig.

Es begann damit, dass die Rettungsschwimmer in der Jubla den Verein nach und nach verlassen hatten. Ohne Rettungsschwimmer ist uns aber während eines Sommerlagers das Baden in einem See/Fluss untersagt. Pro 12 Teilnehmer braucht es gemäss Jugend+Sport mindestens einen Rettungsschwimmer.

Nach kurzem Überlegen haben wir uns im Herbst zu fünft für den Kurs angemeldet. An sechs Samstagmorgen fanden wir uns dann also im Schwimmbad Brugg ein. Der Kurs fing für mich denkbar schlecht an: Ich war eine Stunde vorher erschöpft aus Amsterdam zurückgekommen. Mein Magen rebellierte ob all der Anstrengung…

Wichtigste Prüfungen während des Schwimmkurses

  • 400m Dauerschwimmen mit Zeitlimit
  • 20m Streckentauchen mit Startsprung
  • Bergen eines Figuranten (Anschwimmen und Antauchen)
  • 100m Transportschwimmen
  • 100m Rettungsschwimmen (Nacken-Stirn- oder Nackengriff)

Prüfungen am Prüfungstag

  • Befreiungsgriffe (Umklammerung und Fassen am Hals)
  • Rettungsschwimmparcours (in Kleidern: 90m Freistil, 10m Tauchen, 50m Abschleppen)
  • Nothilfe-Fallbeispiel
  • Theorieprüfung
  • Theoriekurs

Zum Kurs gehörten auch drei Theorieabende. Wir haben gelernt, wie man Patienten beurteilt und Beatmung/Herzmassage (CPR) macht. Das war mehr oder weniger der gleiche Stoff wie beim Nothelferkurs, nur lag der Schwerpunkt auf CPR.

Rückblick

Am Anfang hatte ich echt Mühe mit Schwimmen, ich war immer rasch ausser Atem. Immerhin war ich ja seit mehr als drei Jahren nicht mehr ernsthaft Schwimmen gegangen (ich will aber nicht behaupten, ich hätte mal besonders gut schwimmen können =) ).

Die Anforderungen sind aber grundsätzlich nicht besonders hoch. Beispielsweise muss man ja „20m Streckentauchen mit Startsprung“ – zuerst dachte ich, das sei viel, aber man schafft auch locker die 25m ohne Startsprung. Man hat viel mehr Luft als man denkt! (abgesehen davon macht einem sowieso nicht etwa fehlender Sauerstoff Mühe, sondern die zu hohe Kohlendioxid-Konzentration im Blut) Es ist auch nicht nötig, vor dem Tauchen nach Luft zu schnappen.

Ich habe den Kurs zwischendurch echt gehasst, weil wer am nächsten Morgen nicht müde sein wollte, am Freitagabend besser früh zu Bett ging. Ausserdem hat sich der Kurs über zwei Monate hinweg erstreckt. Wäre ich Schüler, würde ich „das nächste Mal“ ein Rettungsschwimm-Lager besuchen. Da hat man nach einer Woche alles hinter sich gebracht und bestimmt auch ein bisschen mehr Spass dabei. 🙂

Am 20. Januar 2007 fand die Prüfung statt. Wir haben alle bestanden und sind ziiiemlich stolz darauf =)

Schwimmen als Hobby

Irgendetwas hat mich nach dem Kurs dazu bewogen, weiterhin schwimmen zu gehen. Erst war ich mir nicht sicher, ob das bloss vorübergehend so ist, doch mittlerweile habe ich mir ein Jahresabonnement gekauft. Ich schwimme ca. zwei Mal pro Woche.

Ich schwimme gerne, weil ich selbst bestimmen kann, wie viel und wie schnell ich schwimmen möchte. Ich konnte noch nie viel mit leistungsorientierten Sportarten anfangen. Ich würde deshalb auch keinem Schwimmclub beitreten. Angetrieben werde ich nur vom eigenen Ehrgeiz 🙂

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