Australien #1: Alice Springs
Nach einem eintägigen Zwischenstopp in Darwin flog ich am 6. Januar 2018 nach Alice Springs (im Zentrum Australiens). Der Flug dauerte 2 Stunden! Das gab mir schon einmal einen ersten Eindruck über die riesigen Distanzen in Australien. (hierher 1300 km Luftlinie)
Bei der Landung um 9 Uhr morgens erwarteten mich angenehme 34 Grad und strahlend blauer Himmel. Anders als in Indonesien ist es hier eine trockene Hitze, die leichter zu ertragen ist. Im Laufe des Nachmittags sollte das Thermometer noch auf 42 Grad klettern.
Mit dem Shuttle Bus ging es zunächst ins Hostel. Für die folgenden 4 Tage stellte ich mir dann ein Sightseeing-Programm zusammen:
Samstag
- Reptile Center
- Royal Flying Doctors Services
- Pink Olive Botanical Garden
- Visitor Information Center
Aufgrund der Fahrradmietpreise von ca. 35 AU$ pro Tag entschied ich mich für die eigenen 2 Beine. Im Reptile Center lernte ich etwas über Schlangen, Geckos, „Dragons“ (Echsen/Bart-Agamen) etc., zum Beispiel das richtige Verhalten bei Schlangenbegegnungen oder einem Biss. Genau das Richtige für den Neuling in Australien! 😀
Im Museum des Royal Flying Doctors Services gibt es einen guten Film und ein paar Infotafeln und Exponate. Der RFDS bringt medizinische Betreuung per Flugzeug ins Outback – und das schon seit 1928. Ein bisschen wie die Rega, bloss auf einer Fläche von der Grösse Europas! Sie verfügen über 25 Basen und rund 70 Flugzeuge. Etwa die Hälfte der Flugzeuge sind Pilatus PC-12 (die werden in Stans hergestellt).
Im Pink Olive Botanical Garden gab es nicht viel zu sehen, da müsste man wohl zu anderen Jahreszeiten wiederkommen. Als ich beim geschlossenen Café vorbeiging, habe ich doch glatt den Alarm ausgelöst. Schnell weg hier…
Da zur Zeit Sommerferien sind und es die heisseste Jahreszeit ist, ist es in Alice Springs recht ruhig und diverse Läden und Restaurants haben geschlossen.
Im Visitor Information Center habe ich noch einige Infos abgeholt, vergass aber, nach dem Free Walk zu fragen. Anschliessend ging ich noch im Coles Esswaren einkaufen. Im Hostel wurden mir die rohen Pasta innert 3 Stunden geklaut, als ich am Pool lag. Somit musste ich dann später noch ein 2. Mal einkaufen gehen. Gopfridstutz😁
Sonntag
- Alice Springs Telegraph Station
- School of the Air
Um 11 Uhr ging ich dem Riverside Walk entlang zur Telegraph Station. Das dauerte rund eine Stunde. Das Flussbett war staubtrocken und einige Aborigines campten darin. Unterwegs sah ich einen Rock Wallaby. (Tipp: Umweg über den Bradshaw Walk machen, es lohnt sich anscheinend)
Der Rundgang über die Telegraph Station dauerte eine Stunde. Die Station wurde 1870 errichtet und war die erste europäische Siedlung in dieser Gegend. Sie war eine von 11 Telegrafenstationen zwischen Darwin im Norden und Adelaide im Süden. Nachdem zeitgleich auch noch das Unterwasserkabel nach Indonesien verlegt worden war, konnte man zum ersten Mal mit dem Rest der Welt kommunizieren, ohne wochenlang auf die Antwort warten zu müssen. Nach einem kurzen Abstecher auf den Trig Hill & Cemetery Loop Walk ging es zurück zur Strasse. Zwischenzeitlich war es 39 Grad warm geworden.
Im Besucherzentrum der School of the Air sah ich den Film und die Studios an. Leider fand aufgrund der Sommerferien kein Unterricht statt. Die School of the Air betreut seit 1951 Schüler auf äusserst abgelegenen Cattle Stations und anderen Orten. Bis 2001 nur per Funk, seither übers Internet. Die Schule wirbt mit dem Slogan „The largest classroom of the world“ 🙂 Aktuell sind es 140 Schüler. Farbstifte etc. werden jeweils anfangs Schuljahr per Post zugestellt, da die Schüler ihre Materialien nicht einfach um die Ecke einkaufen können. Schulhefte werden per Post hin- und hergeschickt.
Heute Nachmittag regnete es 2x stark, aber es blieb warm. Den Sonnenuntergang vom ANZAC Hill musste ich wegen dem Regen streichen.
Montag
- Alice Springs Desert Park
Den heutigen Tag verbrachte ich komplett im Desert Park. Es gibt diverse kurze Shows und Erklärungen von Mitarbeitern. Hier ein paar Infos:
Die Red Kangaroos können z.B. 6 Meter weit springen und bis zu 60 km/h schnell werden. Noch spannender ist, dass sie das Geschlecht der Embryos steuern können und bei Bedarf die Entwicklung eines befruchteten Eis 12 Monate hinauszögern können (etwa bei Dürren).
Dingo Discovery – Infos zum Wüstenhund.
Free Flying Bird Show – ähnlich der Show in der Falconneria in Locarno. Einer der Vögel hat mit einem Stein ein Emu-Ei aufgebrochen. Die Wedge-tailed Eagles waren riesig.
Aboriginal Survival in the Desert – Erklärungen eines Aborigines zur Kultur, den 250 Sprachen, Waffen und Werkzeugen wie dem Bumerang und dem Heiraten zwischen so genannten Skin Groups.
Animal Survival in the Desert – der Thorny Devil zum Beispiel kann Wasser trinken, in dem er mit einem Fuss in eine Pfütze steht. Drüsen nehmen das Wasser auf. Viele Tiere sind nachtaktiv.
What’s in the Waterhole – in den Wasserlöchern der Umgebung leben 9 verschiedene Fischarten. Diese können Temperaturen zwischen 5 und 40 Grad überstehen, und auch mit wechselndem Salz- und Sauerstoffgehalt umgehen.
Die Blätter des River Gum Tree riechen intensiv nach Eukalyptus, wenn man sie zerdrückt. Bei Waldbränden kann sich das Öl oder Gas, das in der Luft liegt, entzünden. Dann rast das Feuer durch die Baumkronen. Und: Überall wo sich ein River Gum Tree befindet, findet man auch Wasser.
Dienstag
- Tagesausflug in die West MacDonnell Ranges
Der Tagesausflug mit der Firma Emu Run brachte mich zu einigen schönen Felsformationen und Wasserlöchern, wo wir schwimmen konnten. Das Wasser war angenehm kühl, wenn auch nicht klar. Bei den Ochre Pits sieht man verschiedenfarbige Gesteinsschichten, deren Sand von den Aborigines zum Malen verwendet wurde.
Unser Guide erklärte uns zudem viel über die lokalen Pflanzen, die Geschichte und die ersten Expeditionen in dieser Gegend.
Ein unverhofftes Highlight war das Song-Bingo am Abend im lokalen Pub 🙂 Am nächsten Morgen startete dann die geführte Tour nach Adelaide.